Haus Württemberg

Die württembergische Familie ist ein bis heute bestehendes Adelsgeschlecht, das seit Jahrhunderten weite Gebiete Südwestdeutschlands regierte und prägte und zuletzt bis 1918 König von Württemberg war. Der Nachname – abgeleitet von der Stammburg Württemberg – wurde später in ganz Württemberg und damit auch in Baden-Württemberg verwendet.

Nach neueren Forschungen entstand die Familie in der Nähe des salischen Königshauses. Langfristige Zweifel an der Abstammung aus Luxemburg sind hingegen unwahrscheinlich. Um 1080 kamen die Vorfahren der heutigen Württemberger nach Stuttgart. Durch Heirat wurden sie Erben der Familie Beutelsbach und bauten das Schloss Württemberg. Unter ihnen, in der heutigen Kirche, als Spolie, ist er der geweihte Stein der Schlosskapelle. Dies ist eine steinerne Urkunde, aus der hervorgeht, dass der Wormser Oberhirte Adalbert II. am 7. Februar 1083 der Schlosskapelle ein Wunder geweiht hat. Dieser Stein gilt auch als das älteste urkundliche Zeugnis der württembergischen Dynastie.

Um die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts erwarben die Württemberger die Grafenstellung. Ihr Territorium umfasste zunächst nur die Umgebung des Schlosses, ist aber seither stetig gewachsen, insbesondere durch den Ankauf verarmter Häuser wie Tübingen. Mit der Heirat des Grafen Ulrich I. mit Mechtilde von Baden im Jahr 1251 wurde die spätere Landeshauptstadt Stuttgart ein Teil Württembergs. In der siegreichen Schlacht bei Döffingen in Württemberg brach Graf Eberhard II. 1388 die Macht des schwäbischen Städtebundes. Das Land wurde 1442 geteilt, aber 1482-1492 wiedervereinigt. Auf dem Reichstag von Worms 1495 wurde Graf Eberhard V. vom römisch-deutschen König und späteren Kaiser Maximilian I. zwischen 1534 und 1537 führte der Herzog von Ulrich die Reformation ein und machte das Land zu einem bedeutenden protestantischen Territorium. Der Herzog von Württemberg ist damit der Kirchenvorsteher der evangelischen Landeskirche.

Im 18. Jahrhundert, als die protestantische Hauptlinie der männlichen Linien ausstarb, kam eine der Familienlinien an die Regierung, und die Regierung stellte Herzog Karl Alexander einen katholischen Herrscher zur Verfügung. Allerdings musste der katholische Herzog die Kirchenleitung an den aus großbürgerlichen Familienmitgliedern zusammengesetzten Kirchenrat in Württemberg abgeben. Erst mit Herzog Friedrich II. 1797 kam wieder ein protestantischer Fürst an die Macht.

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