Heinrich-Blickle-Museum

Als Rosenfeld in der Zeit Napoleons durch die Umgestaltung Südwestdeutschlands an Bedeutung verlor und das Oberamt an Sulz überging, veränderte sich auch die Funktion des Fruchtkastens. Wegen der Einführung des Kartoffelanbaus hatte sich zudem die Ernährungsgrundlage verbessert. Seit dem 19. Jahrhundert wurde der Fruchtkasten von den Bürgern anderweitig genutzt. Helmut Sülzle und sein Schwager Heinrich Blickle erwarben 1956 vom Land den Fruchtkasten. 1977 ging er ganz in den Besitz der Familie Sülzle über. Die Räume wurden unter anderem als Lager für das am Marktplatz stehende Eisen- und Haushaltswarengeschäft Sülzle verwendet.

Seit Mai 1982 ist das Heinrich-Blickle-Museum geöffnet. Ofenplatten werden erst seit Ende des 15. Jahrhunderts hergestellt. Die dauerhaft Ausstellung im uralten Treppenhaus des Fruchtkastens zeigt die private Offenplattensammlung mit über 130 gusseisernen Ofenplatten.

Oft recht namhafte Künstler schnitzten die sogenannten „Model“ aus Holz. Sie drückte man in das Sandbett ein, um in diese Form das Gusseisen fließen zu lassen. So entstanden also immer „Serien“ von Platten. Model wurden auch von Hütte zu Hütte ausgeliehen. Später wurden deshalb auch schon gegossene Platten kopiert.

Diese Sammlung ist einzigartig und erstreckt sich über vier Jahrhunderte.